Geschichte des Stammes

27. Oktober 1986

Gründung des Stammes durch die vereinsrechtlich vorgeschriebenen sieben Gründungsmitglieder, die z.T. in die dann folgende Aufbauarbeit des Stammes gar nicht involviert sind. Maßgeblich tragende Akteure der ersten Lebensjahre des Stammes sind Karsten Schallock (Sanglier), Anneli Schallock (Krümel) und Rudolf Schallock. Erster Stammesführer wird Sanglier.

Vor dem ersten Heimabend wird in Kücknitz mit Aushängen in Geschäften und Schulen Werbung gemacht.

Als Kluft soll ein dunkelblaues Hemd mit gelbem bzw. blau-gelb gestreiftem Halstuch getragen werden, da man vorhat, dem BdP (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder) beizutreten. Die Heimabende finden zuerst in Klassenräumen der Schulen Roter Hahn und später Travemünde statt.

15. Dezember 1986

Der Stamm wird als „Seepfadfinderstamm Dwarslöper e.V.“ beim Amtsgericht Lübeck als Verein eingetragen.

November 1986

Man ist auf der Suche nach einem Dachverband, an dem man sich anschließen kann und in dem man sich zuhause fühlt. Der Aufnahmeantrag an den BdP wird noch auf der Delegiertenversammlung des BdP aufgrund der vielen Vorbehalte, die dem jungen Stamm und seiner andersartigen Arbeit dort entgegenschlagen durch die Gründungsmitglieder zurückgezogen.

Sommer 1987

Die ersten Segelheimabende finden in der „Marina am Stau“ an der Herrenbrücke statt.
Auch das erste Segel-Sommerlager wird durchgeführt und findet an der Schlei auf dem Pfadfinderzeltplatz Fellhorst statt; zum (zunächst nur Opti-)Segeln fährt man jeden Tag einige Kilometer weiter nach Fleckeby.
Der Pfadfindertrupp hat nun zwei Sippen; Wnn und Sven werden die ersten Sippenführer.

November 1986

Anschluss an den VDP (Verband Deutscher Pfadfinder), der ein Unterbund des DPV (Deutscher Pfadfinderverband) ist. Daraus ergibt sich die Änderung der Kluft hin zum khakifarbenen Hemd mit gelbem bzw. blauem Halstuch.

25. November 1987

Die erste Ausgabe der Stammeszeitung erscheint: „Der Dwarslöper“ Nr.1.

Pfingsten 1988

Der Stamm nimmt zum ersten Mal an einem größeren Lager mit anderen Stämmen teil: dem Pfingstlager des VDP nahe Soltau teil: „Floradia – Lager der bunten Blumen“

Sommer 1988

2. Sommerlager auf der Schwonsburg direkt an der Schlei in der Nähe von Arnis. Die Pfadfinder fahren mit dem Fahrrad dorthin. Nach zwei Wochen Standlager findet für die Pfadfinder noch eine Woche Fahrtensegeln mit Jollen auf der Schlei statt. Inzwischen hat der Stamm auch seiner erste eigene Jolle – den „Seeteufel“.
Nach einem kleineren Probenlauf werden zum ersten Mal Proben verliehen.

16.-19.10.1988

Es findet ein Stammesthing und Herbstlager in Dummersdorf auf einer Kuhwiese des Bauernhofes der Familie Struve statt. Sinn und Zweck: Es soll auf der Wiese eine Holzjurte als Pfadfinderheim gebaut werden. Nach den Planungen sollen nun die ersten Bauschritte unternommen und Pfähle gesetzt werden. Nach Problemen mit dem Umweltamt wird die Baugenehmigung jedoch abgelehnt und das Projekt begraben.

Februar 1989

Der erste stammeseigene Führungslehrgang findet auf der Jomsburg statt.

April 1989

Familie Struve stellt dem Stamm statt der ursprünglich geplanten Wiese für die Holzjurte nun für zehn Jahre das alte „Backhaus“ auf dem familieneigenen Bauernhof als Heim zur Verfügung. Im Rahmen eines großen Stammeslagers auf dem Hof von Familie Struve beginnt die Entrümpelung und sodann die Renovierungsarbeiten.

Juni 1989

Nach reiflichen Überlegungen fasst der Stammesrat den Entschluss, den VDP zu verlassen und stattdessen einen Aufnahmeantrag an den DPBM (Deutscher Pfadfinderbund Mosaik) zu stellen. Trotz des dann folgenden Bundeswechselns erfolgen keine wesentlichen Veränderungen in der Kluft, da der DPBM dieselbe Kluft trägt.

Sommer 1989

3. Sommerlager wieder auf dem Zeltplatz Fellhorst an der Schlei, diesmal jedoch nur noch für die Pfadfinderstufe: neun Tage Standlager, sechs Tage wird nach Hause zurückgewandert.

November 1989

Die ersten Heimabende können im eigenen Backhaus in Dummersdorf stattfinden.

Pfingsten 1990

„Nordlager ´90“: Pfingstlager des DPV zusammen mit dem DPBH und dem Gau Jomsburg auf dem Zeltplatz Ansveruskreuz nahe Ratzeburg.
„Indianerlager“: Pfingstlager des DPV für alle Wölflinge auf dem Zeltplatz Brexbachtal nahe Koblenz.

Sommer 1990

4. Sommerlager am Backhaus mit einigen Tagen Fahrtensegeln mit den Jollen auf der Trave sowie einer Radtour durch das sich neu eröffnende Mecklenburg-Vorpommern. Die Jungen- und Mädchensippen fahren im Wechsel und treffen sich am Backhaus wieder.
Auch in diesem Sommer: „Europolis ´90“: Internationales Roverlager des DPV

Oktober 1990

Krümel (Anneli Schallock) wird Stammesführerin.

März 1991

Der Stamm hat mit finanzieller Unterstützung der Stadt Lübeck einen Jugendwanderkutter von einem Segelverein aus Wedel bei Hamburg erstanden. Das ganze Frühjahr über fahren Ältere an den Wochenenden nach Wedel und renovieren den Kutter grundlegend. Nach dem Zuwasserlassen in Wedel überführt eine Jugendcrew des dortigen Segelclubs den Kutter zusammen mit Wnn und Bärchen über den Elbe-Lübeck-Kanal nach Lübeck.
Der Kutter bekommt den Namen „Dwarslöper“ und hat seinen Liegeplatz an der „Marina am Stau bei der Herrenbrücke. Es beginnen erste vorsichtige Segelschritte auf dem „Breitling“ der Trave. Aus „Sippen“ werden „Backschaften“.

Sommer 1991

„Räuberlager“: Sommerlager des DPV für alle Wölflinge in der Lüneburger Heide auf dem Wandervogelhof Reinstorf.
Es finden die ersten Kuttersommerfahrten (zwei hintereinander) mit dem „Dwarslöper“ statt. Es wird die Lübecker Buch (Travemünde – Fehmarn) ersegelt; stets in Begleitung der „La Solitude“, dem Schiff von Krümel und Sanglier. Erster Kutterführer wird Bärchen.

Dezember 1991

Der Stammesrat beschließt einstimmig, den Stamm wieder in den Stand eines „autonomen Stammes“ zurückzuführen und die Mitgliedschaft im DPBM zu beenden. Der Grund: Durch die Anschaffung des Kutters hat sich eine veränderte Akzentsetzung in der Arbeit des Stammes ergeben. Am Bundesgeschehen kann der Stamm kaum noch teilnehmen, da man in der Fahrtensaison vermehrt auf dem Wasser anzutreffen ist und die angeschafften Boote genutzt werden müssen anstatt auf Zeltlager zu gehen. Es folgen Gespräche mit der Bundesführung, die dem Stamm anbietet, im Hinblick auf die Besonderheit des seepfadfinderischen Schwerpunktes, einen besonderen Status im Bund einzunehmen. Dieser ermöglicht es, eine gewisse Eigenständigkeit zu wahren, ohne in ein „landpfadfinderisches Korsett“ gepresst zu werden. Der Vorschlag der Bundesführung sieht vor, dass der Stamm eine „bundesunmittelbare Gliederungsebene“ einnimmt, d.h. in der Gliederung des DPBM neben den Gauen steht. Der Stammesrat sieht den Vorschlag als eine Möglichkeit der Koexistenz mit der Landpfadfinderei und stimmt zu.

Ostern 1992

„Rovermoot ´92“: Roverlager des DPV

Sommer 1992

Es finden vier Kuttertörns à zehn Tage nacheinander statt. Die Routen: Travemünde – Damp – Schleswig – Damp // Damp – Rund AErö – Damp // Damp – Kiel – Fehmarn // Fehmarn – Travemünde
Das fünftägige Sommerlager der Meute findet auf dem Gelände des Deutsch-Französischen Segelclub (DFSC) auf dem Priwall statt.
Auch in diesem Sommer: Die ersten Stammesmitglieder erwerben die offiziellen Segelscheine: A-Schein, BR-Schein, Sportbootführerschein See.

Pfingsten 1993

Pfingstlager der Meute in der Jugendherberge auf dem Priwall (statt Sommerlager).

Sommer 1993

Die Marina am Stau wird als Segelheimabend-Standort für die Optis und Jollen aufgegeben. Die Segelheimabende finden nunmehr auf dem Priwall am Ende des Pötenitzer Weges an dem dortigen Strand (Alte Räucherei) statt. Das Segelrevier der Pötenitzer Wiek ist besser geeignet, aber der Zugang zum Wasser mit den Booten über den Strand beschwerlich.
Es finden drei Kuttertörns à zehn Tage hintereinander mit verschiedenen Crews statt. Die Routen: Travemünde – Rügen // Rund Rügen // Rügen – Travemünde.
Die Crewfahrt geht nach Belgien: Austausch mit belgischen Seepfadfindern aus Gent.

November 1993

Umstrukturierung in Verein („e.V.“) als Vermögensträger und Stamm als die Jugendgruppe. In diesem Zuge werden erstmals ausdrücklich Eltern und Ältere gesucht, die dem Verein – nunmehr mit der Abkürzung SPSD – beitreten und am Ä/Elter(e)nkreis teilnehmen.

17. November 1993

Erstes Treffen des Ä/Elter(e)nkreises.

1994

Der Verein/Stamm tritt einem seglerischen Dachverband, dem DSSV (Deutscher Seesportverband) bei. Auf diesem Wege wird es möglich, dass dem Stamm zwei weitere Kutter vom Typ ZK 10, die allerdings einen Meter kürzer sind als der JWK, zur Verfügung gestellt werden. Sie bekommen die Namen „Dwarswind“ und „Dwarsdriever“. Alle Kutter haben ihren Liegeplatz in der Marina am Stau.

Sommer 1994

Zum ersten Mal ist es möglich, mit zwei Kuttern zusammen auf Fahrt zu gehen. Es finden drei Wochen Kutterfahrt am Stück statt – in die dänische Südsee.
Auch in diesem Sommer: Gegenbesuch der belgischen Seepfadfinder bei uns incl. Kutterfahrt in der Lübecker und Mecklenburger Bucht.
Sechstägiges Sommerlager der Wölflinge in der Jugendherberge Borgwedel an der Schlei.

Herbst 1994

Gründung der Trollstufe: Die 10-13jährigen, die anfangs die Jungpfadfinder waren und in den späteren Jahren dann doch zumeist länger bei den Wölflingen blieben, bekommen eine eigene Stufe. Die erste Stufenleiterin wird Katrin. Auch die Trolle bilden nun „Backschaften“.
Bärchen (Björn Schallock) wird Stammesführer.

Sommer 1995

Sechstägiges Sommerlager der Meute und achttägiges Sommerlager der Tolle in der Jugendherberge Borgwedel an der Schlei.
Zweiwöchige (getrennte) Kutterfahrten mit dem „Dwarslöper“ (Travemünde – Dänische Südsee – Damp) und dem „Dwarsdriever“ (Travemünde – Damp).
12-tägige Kutter-Crewfahrt mit zwei Kuttern (Damp – Dänische Südsee – Travemünde).

August 1995

Erste Teilnahme an einer Kutter-Regatta mit eigenem Schiff in Stralsund: „32. Blaues Band vom Strelasund“. Mit rund 80 anderen ZK 10-Kuttern wird um die Wette gesegelt.

Januar 1996

Der erste „Newsletter“ erscheint. Ein Infozettel, der den „Dwarslöper“ in loser aber häufiger Folge ergänzen soll.
Dem Stamm erhält einen weiteren ZK 10-Kutter vom DSSV, einen „Plastik-Kutter“. Er bekommt den Namen „Dwarskopp“ und wird als Regattaschiff ausgestattet, zumal er nur wenig Platz für Schlafbretter und Fahrtensegelei bietet.

Sommer 1996

Die Segelheimabende (der Optis und Jollen) finden nun in Offendorf am Hemmelsdorfer See statt. Der „Dwarskopp“ erhält als Älteren-Kutter seinen Liegeplatz im Passat-Hafen.
Fünftägiges Sommerlager der Meute sowie achttägiges Sommerlager der Trolle am Schweriner See. Drei 10-12tägige Kutterfahrten mit insgesamt vier Backschaften sowie eine 12tägige Crewfahrt finden auf der Ostsee statt.
Einige Gruppenleiter und Ältere nehmen zum ersten Mal an einem Seepfadfinder-Jamboree (Internationales Pfadfindertreffen) teil, dem „Seascout-Jamboree“ in Funka/Polen.

18. Oktober 1996

10-jähriges Stammesjubiläum! Es wird in einem Saal im Passat-Hafen gefeiert. Abgesehen von offiziellen Gästen aus Ämtern und Pfadfinderkreisen nehmen auch zwei polnische Seepfadfindergruppen sowie viele Freunde und Eltern an der Feier teil. Rundherum um den Geburtstag findet im Rahmen der Herbstferien ein Herbstlager in der sog. „Kuhle“, einer Wiese in der Nähe des Passathafens, statt.

Fortsetzung folgt…

Seepfadfinderstamm Dwarslöper e.V.