Die Erste Hälfte von Backschaft Ventus:
Tag 1
Es hat geregnet, geschüttet wie aus Eimern und noch schlimmer. Erstmal Persenning aufbauen heißt es dann und Wassermelone gab es. Nach Einkaufsliste und Einkaufen ging es auf die Promenade. Schön sah es da aus und dann schlafen.
Tag 2
Segeltraining in Travemünde stand an. Knuspermüsli als Stärkung gab es für die Marie leider nicht. Sie ist immer noch traurig. Flippi kam so gegen 10:30 Uhr als zusätzliches Crewmitglied vorbei und ging mit uns nochmal die Manöver durch. Alles verlief glatt wie man es auch erwartet hat. Bei der Tour nach dem Mittagessen ließ der Wind uns allerdings im Stich und wir mussten Pullen. Bis zu 4 Leute haben uns mit Wind voran gebracht. Kurz vor dem Rückweg hörten wir dann ein lautes Pffffff und Zisch. Einen gelben, aufgeblasenen Luftballon mit Namen Hannah saß dann zusätzlich auf unserem Kutter. Ihre Rettungsweste löste sich aus, trotz Tüf, solch schande. Für sie bedeutete das dann eine Runde schwimmen mit Quallen. Ganz kostenlos. So cool wie Haie oder Delfine war es nicht aber einmalig allemal. Dank ihres Einsatzes haben wir jetzt auch super Aufnahmen vom Kutter. Der guten Hannah war dann sehr kalt, darum brauten wir uns auf unserem Steg das weltbeste Curry. Wunderbar, gar fabulös waren diese Geschmacksharmonien in unseren Mündern. Das Rezept kam natürlich von keiner anderen als Merle. Auch nach diesem Essen wollte wir wieder an die Promenade, doch leider ohne Lea und Max, diese blieben unter der warmen Persenning.
Tag 3
Heute sollte die große Fahrt losgehen. Entgegen des Wetterberichts und Personen Berichts verließ uns die Lea an diesem Tag. Einfach von uns weggeweht wurde sie. Nur noch 5 Leute an der Zahl blieben zurück. Und auch wenn man es kaum glaubt haben wir es so bis nach Grömitz geschafft. Mit voller Besegelung nach Grömitz geschafft. Die Fahrt war lang und schleppend. Nachdem wir im Hafen ankamen und die halbe Persenning aufgebaut hatten gab es Tortellinis mit einer zu dicken, fetten, stopfenden, käsigen Käse soße. Sie war niederschmetternd, wie nichts gutes und erdrückte unsere Mägen. Erstmal verdauen. Die restlichen Tortellinis blieben im Topf, was auch ganz gut war, dann mussten wir den Topf noch nicht abwaschen. Hannah, Max und Merle machten sich dann auf den Weg in den Supermarkt. Dort gab es Essen für 2 weitere Tage. Weil sie sich diesen langen Weg bis dahin aufgenommen hatten, gab es ein kleines Eisle zur Belohnung. Wieder zurück im Hafen waren Plempy und Marie bereits frisch geduscht und spielten mit Caja, welche ein getroffen war und Flippi eine Runde Ninja. Diese wurde aber unterbrochen, da Flippi und Marie eine Schätz-Wette des Einkaufes abgeschlossen hatten. Dazu muss man wissen, dass Marie bereits am ersten Tag nur mit 75ct unterschied richtig geschätzt hatte. Eine Top Leistung. Der Druck war also groß, vllt. Etwas zu groß, denn sie verkackte. Jetzt schuldet sie ihm ein Eis am Jahresabschlussfeuer. Die einst siegesreiche und tollkühne Marie verlor also in dieser Sekunde leider etwas von ihrem Glanz. Aber ich sage euch die Legende wird wieder kommen. Für Hannah, Max, Merle oder auch Einkaufscrew ging es dann auch ab in die Waschräume. Ein tolles Gefühl danach. Als dann alle Handtücher hingen gingen wir noch zur Nautilus Truppe an den Strand. Lecker Kekse und eine kleine Massage Einheit. Zurück beim Kutter schliefen wir dann mit ein wenig Sand im Schlafsack ein.
Tag 4
Durch das zarte Kitzeln der Sonnenstrahlen wachten wir seelenruhig und ausgeschlafen auf. Diese Harmonie wurde jedoch am Frühstück durch ein Schrei zerrissen. Aufgeschreckt schauten wir uns um und trafen auf des schmerzverzerrte Gesicht des Flosses (Ajoscha). Da die Nautiluschen auf luxuriöse Zubereitungen stehen, stichwort Steak am ersten Tag, konnten sie auch an diesem Morgen nicht auf ihren Kaffee verzichten. Für das braune Gebräu benötigt man kochendes Wasser, welches sich über Flosses Hand ergoss. Verbrennungen 1+2 Grades hatte dies zur Folge und einen Besuch im Krankenhaus. Dank des Freundes von Caja durfte der Verletzte im Porsche zum Arzt düsen. Mit Lächeln auf dem Gesicht. Während dessen machten wir den Dwarslöper segelklar, um Kurs Richtung Großenbrode aufzunehmen. Die Crew bestand wieder nur aus 5 Personen, da der Flippi wieder mit Nautilus fuhr. Die Fahrt war wieder sehr ruhig und es war Zeit für „schwimmen“ und die Tortellinis vom Vortag, welche ziemlich gut schmeckten. Die andere Zeit über sonnten wir uns und ruhten uns aus. In Großenbrode kam dann später die Yacht dazu und es gab es Hot-Dogs zum Abendbrot. Nach dem Abwasch gingen wir zur Mole und aßen Kekse. Der Sonnenuntergang war ganz schön zu gucken bis es zur Segelbesprechung auf dem Kutter ging. Nach Dänemark geht es nicht mehr diese Sommerfahrt nach Kiel soll es gehen. Zudem müssten wir am nächsten morgen früh aufstehen. Also Gute Nacht!
Tag 5
Dieser Tag wurde früh angebrochen. In Windes Eile waren Brote geschmiert, Persenning abgebaut und Zähne geputzt. So kam es dann auch dazu, dass wir pünktlich mit den Nautiluschen zusammen Auslaufen konnten. Auf der Fahrt von Großenbrode nach Wendtorf wurden Schweinswale gesehen von Plempy und Max, welche jedoch immer noch nicht als ganz echt befunden wurden. Aber so lange die beiden davon überzeugt sind, soll es uns Recht sein. (sorry) Zu dem ist es Püwi / Püwei Merle oder wem auch immer seit 2 Jahren gelungen auf die Pütz zu gehen, mit erfolgreichem Ausgang wohl bemerkt. Auch die gute Macca hat an diesem Tage die Pütz das erste mal bestiegen und trotz kleines Gleichgewichtsschwunds, was einen kleinen Abgang ihrer Richtung seits Boden verursachte, konnte das kleine Geschäft ausgeführt werden. Währenddessen haben Max und Plempy sich einen abgelacht. Danke dafür nochmal. Nach diesem aufreibenden Ereignissen kam dann auch wieder mehr Wind auf und Hannah traute sich an die Pinne. Mit tollen Manövern brachte sie uns bis vor den Hafen, wo wir die Segel borgen. Dieser Tag wird wohl immer in unseren Gedächtnissen bleiben, da endlich nach langen Flauten und windstillen Tagen richtig Fahrt mit ordentlich Schräglage aufkam. Abends wurden dann Spätzle mit Zwiebeln verspeist und Caja wurde abgeholt. Dafür kam aber Thimo wieder, welcher als Masseur tätig wurde. Sonst hatte Max versucht Püwei rein zu schubsen, was natürlich nicht klappte und dann Angst von ihr rein geschubst zu werden. Joa und dann hieß es Zähne putzen, pullen, ab ins Bett.
Tag 6
Dieser Morgen war ein besonderer Morgen. Es war nämlich Dusch–Zeit, wo sich Hannah und Püwei vielleicht Etwas zu lange Zeit gelassen hatten und war der morgen generell sehr entspannt. Die Tour war geschmückt von ein paar Schlägen und einem Anlegen einem Hafen weiter in Laboe. Dort haben wir mit Nautilus über beide Kutter ein „Persenning – Segel“ mit Riemen gebaut, welches auch die Nacht über so stehenblieb. Danach genossen wir noch etwas unsere ruhiges Plätzchen, anschließend rafften wir uns auf. Ein Teil ging Einkaufen und tanken für das Grillen am Abend. Ein paar wenige blieben zurück und spielten Gitarre, gönnten sich eine Massage oder schliefen. Als die anderen jedoch zurück waren, packten alle wieder mit an und bereiteten das Festmahl vor. Dank unserer coolen Grill – Nachbarn hatten wir eine unvergessliche Atmosphäre mit Musik und zusätzliches Essen, fast ein bisschen zu viel. Jetzt hatte jeder gute Laune und aß die Leckereien mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Es wurde ja bereits angedeutet, dass etwas zu viel zu Essen da war, doch war das kein Problem, da Nele fleißig Max und David fütterte bis zum geht nicht mehr. Kurz vom Erbrechen war dann eine kurze Pause angesagt, aber auch eine kleine Sport – Rutsch – Sprung Einheit. Um auch Höchstleistungen zu erzielen, wurde unter der Sprungente ein Loch gegraben, so konnte die Feder exzellent gespannt werden. Und auf die Ente – Fertig – Sprung! Die Energie war aber noch nicht aufgebraucht. Nach einem kleinen Juckpulver – Bis – Kurs kam auch schon die Taufe von Püwei – zum Glück auch nur mit Wasser. Der böse Max hat jedoch nicht damit gerechnet, dass nach dieser Aktion komplett Nautilus und Ventus sich gegen ihn verschwören würden. Eine Verfolgungsjagd entpuppte sich heraus. Der Max auf der Flucht über die Steine am Wasser bis ins Dorf wurde nicht gecatcht oder gar gefunden. Die Macca z.B. war einfach zu blind. Max versteckte sich unter einem Anhänger rechts, Marie guckte aber nach links. Dann dachte sie sich: „Soll ich nochmal nach rechts schauen? – Nö, wieso sollte ich auch, habe ja schon links geschaut“. Der mit Herzklopfen, Zähneklappernde Max kam also blass davon und Verzog sich noch weiter in ein unbekanntes Loch. Sein Standort wurde erst deutlich später ausgemacht, durch Elijah, Merle, Fiona und Nele. So ganz erfolgreich war die Verfolgung jedoch nicht, denn im Wald angekommen, kletterte Püwei auf den Baum, um Max einzukesseln doch war die Entfernung zu klein und Elijah machte die falsche Person nass. Zu allem Unglück kam dann auch noch Max an den Kanister mit Wasser und machte die lachende und schreiende, versagende Püwei noch mehr nass. Die Situation war also völlig aus dem Ruder gelaufen. Püwei war jedoch noch nicht bereit aufzugeben und lief Richtung Wasser davon. Von dem Standort sah es ziemlich gut aus, knapp neben dem Schiff auf einem Sandstreifen lang zu laufen aber Nein. Das Schicksal war einfach nicht auf ihrer Seite und schon war sie Knietief im Sumpf. Was zur Hölle. Um zurück zu laufen war der Weg schon zu lang, also hieß es weiter durch das wohlriechende, warme Nasse zu waten. Bald erreichte sie die Steinwand kletterte hoch und war bereit den unwissenden Max nass zu machen und einen weiteren Kanister zu holen, doch nein Thimo kam in den Weg und verrut ihren Standpunkt an Max per Telefon. Geil. Zu allem übel klappte auch der nächste Versuch nicht Max ins Hafenbecken zu schmeißen, da ein weiblicher Engel auftauchte. „Jeder macht mal Fehler!“, Sagte sie und half ihm aus der Klemme. Da fragt man sich doch wirklich, wie er das nur verdient hat?! In Laboe waren aber generell nur offene und freundliche Menschen unterwegs. Wie in einem Schwarm, kamen sie auf uns zu. Interessiert und angetan redeten sie mit uns bis es hieß die neue Route für den nächsten Tag zu besprechen. Das getan, ging es dann in die Schlafsäcke. Dank Macca und Hannah waren auch die Riemen und der Besan hoch gehängt. Die erschöpften Freunde konnten sich also noch kurz die Sterne anschauen und redeten. Dicht an dicht schliefen sie dann ein.
Tag 7
Gefrühstückt wurde an einer großen Tafel, welche über beide Kutter ging. Das Auslaufen verschob sich jedoch um eine gute Stunde, auf Grund einer riesen Regenfront. Beim Groß runter nehmen hörten wir ein Uh, Uh mit wackeliger Stimme, und schon war Plempy vom Groß über die Bordkante geschoben. Als hätte er es schon tausend mal gemacht, machte er eine gekonnte Rückwärtsrolle am Groß und bewahrte sich vor dem lauerndem Wasser unter ihm. Alle man waren jetzt am lachen und konnten sich kaum wieder einkriegen, besonders die Macca war davon getroffen. Nach dieser kleinen Vorstellung ging es dann mit Regensachen an aus dem Hafen und rauf aufs Wasser. Geregnet hat es allerdings nicht. Schwell gab es viel und der Kutter schaukelte mit teils Schräglage bis zum Ankerpunkt. Mit Nautilus zusammen wurde dann fix auf dem Dwarslöper die Regen – Persenning aufgebaut. Nautilus verpieselte sich doch dann und die Venti – die coolen – blieben zurück. Richtig fett Brot wurde dann gegessen. Köstlich war es. Ich sage es euch. Auch an das Schaukeln gewöhnt man sich und mit Persenning auf, war die Gefahr des Kotzens gebannt. Danach hieß es die Gute wieder ab zu bauen. Diesmal aber ohne Nautilus – leider – was eine ziemlich wackelige Angelegenheit war. Jeder fiel gefühlt mindestens 1 mal rein. Die Macca hatte es aber immer geschafft eine Möglichkeit zu finden sich festzuhalten – einmal war es möglicherweise der Schritt von Plempy. Ein Glück, dass er da Stand… Im Hafen angekommen war erst nochmal eine Kurze Pause, alle waren ziemlich erschöpft. Neue Energie getankt gingen Macca und Plempy einkaufen. Die anderen bereiteten das Abendessen, Reis mit Scheiß, vor. Wie immer war es ein riesiger Schmaus. Beim Essen erzählte Macca dann von der Rückkehr der Legende. 45€ und 77ct war der Einkauf teuer und 45€ wurde geschätzt. Was ein Volltreffer wieder. Zum Nachtisch gab es dann angebrannten Schokopudding deluxe. Die Stimmung war wieder gut und das Trennen war schwer. Nach kurzem Quatschen wurde dann aber die Petros gelöscht.
Die Zweite Hälfte von Backschaft Nautilus (Jula):
Tag 8
Am nächsten morgen fuhren wir aus dem Olympia-Hafen-Schilksee mit leeren Mägen auf die weite See, wieder zurück in Richtung Fehmarn. Unterwegs konnten wir entspannt frühstücken, da wir nur von einem zum anderen Flautenloch dümpelten. Die langsamen Venti hatten wir mal wieder mit großem Abstand abgehängt. Zwischendurch, wenn es uns zu langweilig wurde, haben wir die Riemen ausgepackt und sind ein Stück gepullt. Auf halber Strecke nach Heiligenhafen entschieden wir uns für diesen Tag abzukürzen und im Hafen von Lippe einzulaufen. Plötzlich ging unser Motor während der Fahrt im Hafen aus und wir mussten schnell zu den Riemen greifen, sodass wir noch knapp einen Unfall verhindern konnten. Schließlich konnten wir anlegen und alles für die Nacht fertig machen. Ausgelöst durch eine Neckerei lag Backschaft Ventus auf einmal komplett im Wasser, das war witzig mit anzusehen, obwohl das Wasser in diesem Hafen nicht sehr angenehm war. Ich verstehe es nicht warum sie sich ausgerechnet diesen Hafen für eine Badesession samt Klamotten ausgesucht haben. Plempy verlor sogar noch seine Brille in dem Brackwasser! Der gute David erbarmte sich, sie mit einem geliehenen Kescher wieder aus dem Schlamm zu fischen. Der Abend verlief danach relativ ruhig.
Tag 9
Nun ging es weiter nach Heiligenhafen, es wurde mehr Wind angesagt, trotzdem waren wir nicht schneller als am Vortag unterwegs, weil der Wind leider wegblieb. Kurze Zeit konnten wir sogar den Spinnaker benutzen. Als sich der Tag dem Ende näherte und wir immer noch auf dem Wasser waren, beschlossen wir schon mal zu kochen. Es wurde Milchreis mit selbstgemachtem Apfelmus. Kurz vor der Hafeneinfahrt von Heiligenhafen zog sich der Himmel zu und es fing an zu regnen. Da unser Motor immer noch nicht funktionierte, schleppte uns der andere Kutter bis zur Einfahrt, dann pullten wir wieder in die Box. Endlich konnten wir unseren lecken Milchreis im Regen unter der Persenning genießen. Damit war dann der Tag auch wieder zu ende.
Tag 10
An diesem morgen war der Himmel grau, wir waren nicht so motiviert, die Persenning war auch noch ziemlich klamm. Jedoch rafften wir uns auf und segelten los. Schon bald merkten wir, dass der Wind endlich wieder aufgefrischt war. Allerdings wurde es immer mehr und etwas kritisch. Zum Glück machten wir im richtigen Moment eine gekonnte Q-Wende, sonst hätten wir wahrscheinlich eine sehr große Welle im Kutter gehabt. So ging es mit Rekordgeschwindigkeit von fast 8 Knoten unter der Fehmarn-Sund-Brücke durch. An einigen Yachten zischten wir schnell wie der Wind vorbei. Wir mussten die Segel reffen und fuhren so, immer noch schnell, in den nächsten Hafen, Großenbrode. Dort angekommen hatten wir noch den halbe Tag vor uns, jedoch waren alle von dem starken Wetter so erschöpft, dass wir den halben Nachmittag verpennt haben. Abends kochten wir uns noch etwas. Zusammen mit Ventus und der Yachtbesatzung machten wir noch eine kleine, schöne Singerunde Schließlich schlüpften wir alle, erschöpft vom Tag, wieder in unsere warmen Schlafsäcke.
Tag 11
Die letzte und längste Segelstrecke wartete auf uns, es ging leider wieder in den Fischereihafen von Travemünde. Der Wind war wieder etwas abge aut und wir machten uns nach einem kurzen Frühstück und einem Geburtstagsständchen auf der Yacht für Steffi auf den Weg. Nach und nach aute der Wind wieder ab uns wurde klar, dass wir sehr lang unterwegs sein würden. Zwischendurch überreichte uns die Yacht ein kleines Überraschungspaket mit ein paar Köstlichkeiten, was wir ziemlich genossen. Mittlerweile waren wir den Venti wieder ein großes Stück voraus und der Wind hatte ziemlich stark nachgelassen. Gegen Abend fingen wir an uns einen Nudel-Gemüse-Mix zu kochen. Pünktlich nach unserem Abendessen frischte der Wind auf, das Maritim von Travemünde war schon fast in Sicht. Langsam wurde es dunkel und wellig, wir verloren den anderen Kutter aus den Augen und konnten ihn auch nicht mehr per Funk erreichen, das bereitete uns Sorgen, aber wir wussten, dass sie es schaffen würden, sicher anzukommen. Wir beschlossen den Rest, was doch noch ziemlich lang war, unter Motor zu bewältigen, weil wir kaum noch etwas sehen konnten. Es fing an zu regnen. Endlich waren wir im Fahrwasser und konnten um ca. 23 Uhr im Heimathafen anlegen. Nach diesem langen Tag schliefen wir alle sehr schnell ein.
Tag 12, der letzte
Alle waren müde, trotzdem mussten wir aufstehen und alles aufräumen. Also frühstückten wir und räumten danach den Kutter aus, alle Seesäcke, Persenning, Schlafbretter… Nachdem alles sauber war, wurde der Kutter fertig gemacht für die nächsten Wochen im Hafen. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel sehr stark, in der Ferne hörte man schon ein dunkles Grollen. Wie aus einem mal fing es an zu schütten, als würden die Engel ihr Badewannen auskippen, genauso wie am Anfang der Fahrt. Vielleicht war das ja ein Zeichen? Wir versuchten uns schnell ein letztes Mal unsere Regensachen anzuziehen. Alles wurde auf dieser lustigen, abenteuerreichen, auch mal langweiligen, aber abwechslungsreichen Kutterfahrt im Sommer des Jahres 2020 ein aller letztes Mal durch und durch nass.
Ich denke wir waren alle sehr froh, dass diese Fahrt in diesem außergewöhnlichem Jahr
statt finden konnte!
Fotos wie immer bei dawawas hier.